Sonntag, 9. Oktober 2016

Und wenn alles läuft ANDERS, als geplant? Was dann?!

Ich dachte heute an all meinen Niederlagen im Laufe des Lebens .... obwohl das Wort "Niederlage" für mich nie zu meinen Vokabelheft gehört hat, ich glaube nicht an Niederlagen, das sind nur Zwänge der menschliche Gesellschaft ...... wir sind seit den ersten Jahren unseres Lebens gezwungen, "Gewinner" zu werden, immer besser als alle anderen, immer im Kampf, immer etwas zu beweisen ..... Blödsinn!! Und dann fragen wir uns, warum Krankheiten wie Burn Out vom Himmel auftauchen. Und nicht nur Burn Out, die meisten alle anderen Krankheiten basieren sich auf unsere erschöpfte Psyche! Nichts kommt einfach so, aus dem Himmel, sondern aus unseren Inneren.
Ich beziehe mich aber nicht auf die "Niederlagen des Lebens" oder meines Lebens. Ich beschänke dieser Text nur auf sportliche Ereignisse.
Mitte März 2016 - unvergessliche Wochen
Dieses Jahr war für mich sportlich fast tod. Alle Wettkämpfe, wo ich mich registriert hatte, musste ich aus sehr verschiedenen Gründen absagen. Dass damit auch viel Geld verloren ging ist wohl sinnlos zu erwähnen.
Hochkogel - im März für mich auf dem Rad unerreichbar!!
Aber immer wieder habe ich angefangen, zu trainieren. Und immer wieder sofort danach kam etwas "aus dem Himmel". Eine Krankheit. Im Februar war so, April war so, im Juni war so, in August war so, sogar im September - dann war wieder mal sehr schlimm.
April 2016
Jetzt im Oktober habe ich wieder angefangen. Ob das hält ..... weiss ich gar nicht. Aber ich bin schon überzeugt, dass diese Kette - gesund-krank-gesund-krank - einmal doch brechen wird, es kann nicht bis am Ende meines Lebens so bleiben!
Mal angenommen ist das Leben der Wettkampf deines Daseins, dein A-Race. Du planst alles, du trainierst brav, du siehst sogar den Ziel vor deinen Augen .... und dann, einmal so, auf der Strecke passiert das Unerwartete
Anfang April 2016
Du bist viel zu langsam oder
Du verletzt dich unerklärlich oder
Du hast eine Raiffenpanne am Fahrrad oder
sogar zwei-drei oder
Muskelkrampen quellen dich oder
Du schaffst nicht unter den cut-off time oder
Du verlierst dein Helm und darfst nicht weiter usw usw.
W a s   m a c h s t   d u   d a n n ?
Wie fühlst du dich?
  1. niedergeschlagen
  2. demotiviert
  3. frustriert
  4. nervös, wütend
  5. schockiert, traumatisiert
  6. verloren, ohne Richtung
  7. blöd
  8. zum Heulen
  9. falsch verstanden
10. schlecht behandelt
11. lebenslustartig
12. verlassen
13. unendlich traurig
14. deprimiert
Oder? 
Natürlich kommen diese Gefühle so langsam nacheinander, die haben auch eine eigene Hierarchie! 
Manche kommen zusammen Hand in Hand, wie z.B. 1 mit 3 und 4. Dann kommen 6, 11 und 13 mit 14. 
Egal, bei jeder ist anders, aber die Palette der Gefühle spielt irgendwo in diesen Grenzen herum und noch weiter hinaus, da nicht alle Gefühlebeschrieben werden können.
Großglocknerlauf - Vorbereitung für den Wettkampf, den ich leider nicht gestartet habe
Die Frage ist: 
was macht man am besten, dass nicht zum Suicid greifft?  
Weil so Vieles bringt einer ganz nach unten unter dem Boden des Aushaltensvermögen .....
Und jetzt kommen die Vorteile einer Sportlermentalität, die ab und zu im Laufe seines sportlichen Lebenslauf auch schlechte Wettkämpfe erleben durfte - entweder wurde desqualifiziert oder hat selbst aufgegeben und der schwerste Moment ist dann wenn du den Zeitmessungschip zurück gibst, weil dann weisst du ganz genau, alles ist zu einem ungeplannten Ende gekommen.

Genau wie im Sport, so auch im Leben:
Man fängt immer von eins oder von Null oder manchmal von Minus an. Weil es gibt auch ein Minus manchmal, Null ist nicht unbedingt die unterste Treppe der Niederlage.
Die letzten Monate von 2015 waren bei mir sehr kritisch. Kritisch waren sie angefangen April, aber dann ging alles in die Hölle hinein wie auf eine lange Rutsche.
2016 kam mit vielen Änderungen und Veränderungen, neuen kleine Traumas, das Sommer brachte Schließung eines Kapitels und Anfangs des Nächstes. Viele Versuche um sportlich neu anzufangen sind sehr schnell gescheitert, ABER - und jetzt kommt die Sache, die ich als die Beste in meinem Dasein finde, die ich als eine Weiterentwicklung meiner Spiritualität empfinde - ich habe nie das Gefühl der Niederlage gespürt. Ich habe die Sachen einfach gelassen, so zu verlaufen, wie sie kamen. Ohne zu heulen, ohne groß zu leiden. Wozu denn? Weil ich immer wieder krank war? Ich musste den Grund finden, nicht heulen. Weil ich wieder mal nicht zu dem Start eines Wettkampfes gehen konnte? Dann eben nicht, erstmal die gesunde Basis schaffen, dann kommen auch die nächsten Schritte, was dich tatsächlich weiter bringen.
6-Km-Lauf in Linz
Forcieren bringt nichts.
Die Zeichen ignorieren bringt nichts Gutes. Höchst sehr kurzfristig, dann aber ist die Niederlage viel-viel schlimmer, weil du von höheren Stockwerk nach unten in den Keller kommst, das ist ein sehr einfachen Prinzip!
Jetzt bin ich wieder am Anfang eines sportlichen Versuchs. Der 5. oder 6. oder 7. in diesem Jahr, weiss ich gar nicht mehr. 
Ein Wiederanfang kann schwieriger als einen Neuanfang sein. Natürlich gibt es Vorteile, da du schon eine bestimmte Erfahrung in der Sache hast, aber die Prozesse sind nie identisch. Ähnlich vielleicht, aber nicht identisch. 
Gestern endlich eine "vernünftige" Strecke gelaufen in einer "dezente" Zeit: 10 Km in 57 Minuten mit wenig Höhenunterschied. Die Uhr zeigte: "Tempotraining"! und das Wort "Tempo" war wie eine Melodie für meinen Sinnen.
Heute ganz locker eine nicht so leichte Radstrecke, 25 km mit Aufstiege von 14 bis 15% und engen abrupten Abstiegskurven. 
Fahrzeit ist für mich im Moment gar nicht relevant, da ich dieses Jahr nicht mal 200 Km insgesamt aufs Rad war - im Vergleich mit 5.000 bis 6.000 pro Jahr in den vergangenen Jahren!!!! -. 
Letzte Sonntag bin ich die fast gleiche Radstrecke gefahren, aber kürzer und viel neben dem Rad zu Fuß gegangen, da ich die Aufstiege nicht schaffte. 
im Regen ..... mit unbeschreiblichen Gefühle, letzter Sontag
Heute einmal schaffte ich den Hochkogelaufstieg was bei mir einen großen "Wow!"-Gefühl brachte, da es doch unerwartet war (der fängt so mit etwa 7%, ist über 1 Km lang und unterwegs ist die Steigung über 15%!). 
"Der Sieg ist im Kopf!" - und so ist es ..... dort müssen wir immer wieder suchen, auch wenn die Sachen schief laufen. Die laufen nicht umsonst schief, nicht umsonst starten wir den Wettbewerb X oder Y nicht mehr, obwohl alles geplant, bezahlt, organisiert ..... es gibt immer ETWAS ..... was wir nur nachhinein betrachten werden können ....
P.S.
Alle Bilder hier waren ein Versuch eines neuen Anfangs. Alle von ihnen, immer wieder!!! Danach kam immer eine Krankheit oder eine krankartige Etwas, das ich noch nicht erklären kann. Daher ist 2016 für mich ein Jahr der Experimente.
Was machst du nach einem geplazten Wettkampf? Kein Sport mehr? Keinen Training mehr? Keine Wettkämpfe werden geplant?! Come on!!!! Du heulst 3 Tagen und dann gehst wieder ins Training. Wenn du einen guten mentalen Trainer hat, gehst du schon am nächsten Tag wieder ins Training :-) DU weiß es genau, dass dies Deine Einzige Chance ist (!!!!)
Darüber kann ich nur dann sprechen, wenn ich sicher auf die Ergebnisse bin. Mann soll auf die Energien zurückgreiffen und dafür muss man nicht weit entfernt suchen, weil wir selbst sind unsere eigene Energiequelle! Wenn wir dass von Anfang an nur wüssten ......

Bis dann denn verbleibe ich mit sportlichen Grüßen ...... aus Leben!
Wenn Du dies als Motivation fürs Leben empfindest, bitte verteile es weiter, an die Menschen die gerade das Leben nicht so gut empfinden.

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