Auch wenn im Leben die Träume in Erfüllung gehen und man die positive Welle seines Daseins gerade erlebt, auch dann merkt man, wie kleine Intermezzos von Grübeln und gemischten Emotionen auftauchen. Egal ob wahrhaftigen oder nur imaginären Gründe dafür gibt's.
Was tun?
Erstmal den Unterschied erkennen: geht es um emotionales oder mentales? Denn die beiden Begriffe, obwohl sie sich überschneiden, zu unterschiedlichen Stufen unserer Einheit als menschlichen Wesens gehören.
Der
Himmel ist blau, die weißen Wolkenflocken ergänzen die weißen Schneekappen der
Gipfel, die Vögel singen, der Gras wächst, die Sonne strahlt .... und du sitzt
trotzdem im Haus, willst nach Draußen den herrlichen Frühlingstag genießen,
aber "Etwas" hält dich gesperrt. Innerlich gesperrt.
Das ist ein Zeichen, dass deine emotionale
Gesundheit im Ungleichgewicht schwebt. Auch wenn du deinen Emotionen bewusst
bist, schaffst du es nicht, von ihnen nicht geführt zu werden. Du weißt, es
fehlt dir was. Du weißt möglicherweise, was es dir fehlt. Ob der Hacken bei dir
liegt oder ob auch jemand anderen beteiligt sein könnte - du weißt es.
Wenn du es weißt, dann ist alles gut,
sogar sehr gut. Denn du kannst entscheiden, was und wie zu tun ist. Es gibt
Ereignisse im Leben, die wir wirklich nicht beeinflussen können und die
beziehen sich meistens auf Gesten und Handlungen anderen Menschen. Wenn diese
Menschen in unserer unmittelbaren Nähe sind, so taucht die Gefahr der
Beeinflussung auf. Hier spielt eine Rolle, wie du auf alles, was du spürst,
siehst, hörst, ahnst oder weißt reagierst.
Agieren statt reagieren - leichter gesagt
als getan - aber sicherlich eine von den Lösungen, die uns helfen können.
Als M. mich vor etwa einer Stunde anrief,
um mir über ihr Kummer zu erzählen, erkannte ich, dass wenn sie sich emotional
nicht stärkt, so wird sie mental auch schwächer.
Wir sind nichts, absolut nichts als nur
reiner Kopf. Die Macht der Gedanken über das Gespür des Herzens ist sicherlich
eine gewaltig starke Sache, die uns zerstören aber auch glücklich machen kann.
Vereinfacht: was wählst du heute aus von den Lösungen der bunten Mischung des
Tages? Denn du wählst dein Schicksal in jedem Moment aus. Du kannst nur mit
allen Gründen leben, unzufrieden zu sein und dann bleibst du so lange
unzufrieden, bis du krank wirst oder du kannst nur mit allen Gründen leben, die
dich glücklich machen.
M. sagte: "Ja, ich verstehe dies
alles schon, aber mich stört, angelogen zu werden. Er sagt, er hat alles, er
ist glücklich. Aber dann ertappe ich ihn auf Internetseiten, wo Menschen alles
Mögliche suchen: Flirt, Beziehungen, Freundschaften, Sex, Partnerschaft usw.
Warum, wozu denn? Laute Frauenprofile auf einem Bildschirm .... "
Tjaaaaa .... egal ob weiblich oder männlich,
die Welt des Internets ist eine Droge. Bei Paaren hat sich erwiesen, dass
meistens ER virtuell unterwegs ist und SIE fühlt sich betrogen. Denn aus einem
"unschuldigen" Flirt kann immer etwas mehr werden und aus "etwas
mehr" kann eine ultimative Änderung kommen, die zur Zerstörung der
Beziehung führt. Nur weil der-/diejenige, der/die dauernd "etwas
anderes" sucht, sich nie zur Ruhe bringen lassen kann. Geschlecht und
Alter spielen keine Rolle. Der Charakter spielt eine Rolle und das eigene
Gleichgewicht spielt eine Rolle. Menschen die ständig "etwas anderes"
suchen vermissen und gleichzeitig verpassen etwas in ihren Leben. Und wenn es
um eine Beziehung bzw. Partnerschaft geht, dann leidet jemand unvermeidlich
darunter. Meistens in der Stille des Schweigens.
Als mental Trainer kann ich keine Lösungen
finden oder anbieten. Ich kann nur Fragen stellen. Die richtigen Fragen zu
stellen ist als man jemandem die Augen öffnet. Wir haben oft Angst uns
bestimmte Sachen zu fragen. Und das führt nur zu einer Verlängerung der
Unsicherheit und als Grundlage einer Krankheit, die sich seelisch schleicht.
Emotionale Gesundheit kann man so definieren:
# Sei deinen Emotionen bewusst, egal ob
positive oder negative.
# unterscheide Emotion von Gedanken.
Emotionen sind Gefühle in motion (in Bewegung).
# finde eine ruhige Ecke, schließ die
Augen und sag es dir: "ICH BIN". Denn DU BIST es wirklich. Es ist
total unwichtig wie du bist. Wichtig ist nur, dass DU BIST. Dass kann dir
keiner wegnehmen.
# zähle deine Herzschläge, zähle sie so
lange, bis du eins mit deinem Herz bist.
# geh nach Draußen und singe für dich.
# lerne, dich lieb zu haben.
# lerne, dich zu lieben - denn "dich lieb
haben" und "dich lieben" sind getrennte Werte, unterschiedliche
Stufen einer Emotion "LIEBE" genannt. Du magst jemanden, dann hast du
ihn/sie lieb und dann liebst du ihn/sie - oder nicht, es ist immer abhängig von
der Beziehung, die mit der jeweiligen Person hast.
# lerne dir selbst zu helfen
# liebe möglichst bedingungs- und
erwartungslos, ohne "ja, aber ...." - weil "ja, aber ..."
gibt es in Unmengen und wirken als Belastung.
# bevor du jemanden verstehst, wie er/sie
tickt, verstehe dich wie du selbst tickst.
# lass dich vom Wetterumständen nicht groß
beeinflussen, denn es gibt kein "schlechtes Wetter", nur die
unpassenden Klamotten dafür.
# erlaube es dir ab und zu unzufrieden,
unsicher, traurig zu sein - aber verlängere das Dasein dieser Emotionen nicht,
die sind auf Dauer ungesunde Gäste in deinem Haushalt.
# bleibe begeisterungsfähig, denn die
Begeisterung hat eine gewaltig große positive Macht über die Psyche und
Taten/Handlungen.
Mentale Gesundheit steht natürlich in enger Verbindung mit der emotionalen Gesundheit.
# stelle fest, dass du deine Emotionen im
Griff hast.
# unterscheide deine Gedanken von deinen
Emotionen.
# beurteile die Gedanken nicht, nimm sie
einfach so auf, wie sie kommen, lade sie herein ein, lass sie für eine Weile
bleiben und dann lass sie wegziehen. Die Gedanken brauchen ihren Freiraum.
Genau wie du, genau wie dein Partner/deine Partnerin.
# visualisiere die Gedanken als seien sie
Affen in deinem Kopf und mach dir ein lustiges Bild darüber. Damit kannst du
bestimmt Vieles mit mehr Humor betrachten. Mach ein Spiel, stell Fragen, sprich
mit deinen Affen. Die antworten. Immer, versuch es nur!
# mach körperliche Bewegung, fordere deine
Energie heraus.
# denke bewusst an die schönsten Momente
deines Lebens
# sei dankbar für alles, was du hast und
bist.
# sei dankbar für alles was du nicht hast
und für alles was du nicht bist :-)
* * *
Und weil diesen Posten sich auf einer
Beziehungsproblematik bezieht:
# das Vertrauen im Allgemeinen hat ein
unendliches Spektrum und wir brauchen Portionen von Vertrauen um überhaupt
leben und überleben zu können. Im Verkehr, in der Beziehungen mit
unserem Mitmenschen, in uns. Ich vertraue meinem Körper, dass er mir dient,
aber dafür muss ich ihm zuerst dienen - kümmere ich mich um ihn, so kümmert er
sich um mich - genauso ist eine Beziehung.
# das Vertrauen braucht Zeit. Es ist kein
Geschenk aus dem Regal, es ist ein Prozess. Du sagst, er lügt dich an, weil er
unehrlich ist. Etwas zu verstecken wirkt wie eine Lüge meistens, klar. Aber
"die Wahrheit" von ihm unbedingt-unbedingt heraushören zu wollen
bringt dich auch nicht weiter, denn oft hat er selbst keine Ahnung, warum er das
macht, was er macht. ER, der Mensch.
# "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist
besser" - kann wohl stimmen, aber bevor du dieses Prinzip in deiner festen
Beziehung durchführst, frag dich, wohin es führt .... du wirst den anderen nie
wirklich kontrollieren können, Kontrolle bedeutet vom Start, dass dort kein
Vertrauen sich entwickeln kann. Lass dir Zeit um zu entscheiden. Gib eine
Chance. Ob drei Monate, ob sechs oder zehn Monate - dass muss du selber wissen.
# es gibt kein Rezept, keine Lösung. Denn
wir sind alle viel zu unterschiedlich und so sind unsere Beziehungen auch.
# das Vertrauen ist natürlich ein
absoluter Grundgefühl und deswegen so wichtig im Leben. Sie kann nur mit der
Zeit aufgebaut werden, sie ist keine Zahl in Euro Millionen-Spiel, die du
gewinnst oder nicht.
# bleibe nie mit jemandem, der dich nicht
haben möchte und wenn es um eine Liebesbeziehung geht, bleibe nie mit jemanden,
der dich nicht liebt so dass du es tatsächlich spürst. Bleibe nie in einer
Beziehung, wo du selbst den anderen nicht wahrhaftig liebst. Nur "liebhaben"
genügt ab einer bestimmten Stufe der Beziehung nicht mehr.
# kommuniziere, sprich, es gibt keine
Tabu-Themen. Auch wenn du weißt, dass der andere dich anlügt - bewusst oder
durch Schweigen/Versteckspiele. Wenn es tatsächlich um etwas Ernstes geht und
du überzeugt bist, der andere lügt dich an im Sinne eines eventuellen Betruges
(egal ob beabsichtigt oder nicht, wer sucht, findet auch immer "etwas
besseres" außer der Beziehung), die Sache wird früher oder später auf
jeden Fall platzen.
# LIEBE: definiere für dich und mit dem
anderen wie die Liebe sich manifestiert. Denn jeder verkehrt im Leben auf seine
eigene Karte. Beispiele:
## wenn ich liebe, ich mag den anderen
überraschen (mit einem Geschenk, mit einer Geste, mit einer Tat für ihn);
## wenn ich liebe, ich mag dem anderen
jeden Tag sagen "ich liebe dich" - vorausgesetzt, es kommt von beiden
Seiten;
## wenn ich liebe, ich mag mit dem anderen
zusammen sein, die berühmte Zweisamkeit: zusammen essen, zusammenspielen,
zusammen Pause machen, zusammen schweigen - einfach beide zusammen die gleiche
Sache machen oder im gleichen Raum sein.
## wenn ich liebe, kontrolliere ich nicht
- ob dies die "richtige" Entscheidung ist kann nur jeder für sich
festlegen. Wir tendieren alle mehr oder weniger zu kontrollieren, also ....
warum? Nur weil wir Angst haben, für etwas nicht vorbereitet zu sein
und für was im Leben kommt, egal wie und wann es kommt, sind wir im Grunde nie
vorbereitet!
## wenn ich liebe, ich mag den anderen
loben, ihm meine Wertschätzung zeigen.
## wenn ich liebe, ich mag den anderen
immer helfen, egal um was es geht und wo ich auch immer kann (Hilfsbereitschaft).
Das bringt die andere Freude und das macht mich glücklicher als ich bin -
geteilte Freude ist doppelte Freude.
## Zärtlichkeit ist auch eine meiner
Sprachen der Liebe.
## wenn ich liebe, ich kümmere mich um den
anderen, ich versuche zu verstehen, ob er absichtlich alleine bleiben will oder
er doch gerne hätte, dass ich mich zu ihn geselle.
usw