Sonntag, 13. März 2016

Training nach Bronchitis, Lungenentzündung/Pneumonie

Vernunft, Leidenschaft, Stolz oder ..... einfach nur klever sein?
Bronchitis ist mehr als grippaler Infekt, Lungenentzündung ist mehr als Bronchitis und Pneumonie, wenn auch nur “knapp davor” ist mehr als eine Lungenentzündung.
Die sind schwere und schwächenden Krankheiten, die uns, (Ausdauer-)Sportler auch den ganzen Wettbewerb-Saison vernichten können.
Wie lange sollte man in solchen Fällen pausieren (prinzipiell, unabhängig von Alter)?
Worauf sollte man vorsichtiger sein?
Wie sollte man wieder ins Training kommen? 
Meine Geschichte: 
   Nach einem turbulenten 2015, fing ich im Januar 2016 mühsam wieder zu laufen. Es war einen neuen Start, aber die Grundlage war da, so Mitte Jäner konnte ich schon meine zehn Kilometer in die 60 Minuten absolvieren (meine übliche Geschwindigkeit war 49 Min für 10 Km unter  Wettbewerb-Bedingungen). Das war großartig und ich fühlte, ich brauche noch höchstens  3-4 Wochen bis ich die 12 Km/Stunde wieder erreiche. Ich war also voll dabei meine frühere Laufleistung zu genießen.
   Dann kam aber, wie aus dem Himmel gelandet, ein unangenehmes Hustengefühl. Es fing so um den 9.Februar.
   In der Nacht war leichte Fieber angesagt, am nächsten Tag konnte ich leider nicht im Haus bleiben, ich musste verschiedene behörderlichen Wege unternehmen  und draußen war es kalt und windig, dann musste ich arbeiten, Leute treffen und so wurde der Fieber meine nicht eingeladene Begleitung.
   Am 13.Februar war ich zwangsmäßig den ganzen Tag unterwegs auf Reisen mit Auto, Flugzeug, Zug und mehr bewusstlos als bei den Sinnen erreichte ich mein Ziel um 22 Uhr! Zum Glück wurde ich direkt am Bahngleis erwartet und sofort übernommen und für die weiteren zehn Kilometer transportiert.
   Eine schwere Samstagnacht erfolgte und einen noch komplizierten Sonntag ebenso. Ich war fix und fertig, ich schlief fast die ganze Zeit, ich fühlte mich grausam, ich hörte nicht mehr gut – aber immerhin hörte ich irgendwelchen Stimmen um mich herum -, ich konnte fast kaum sprechen und ich hustete bis zum Ohnmachtsgefühl.
Na ja, Arzt, viel Schlaf, Antibiotikum, viel Tee und verdammt wenig essen, meistens Grießbrei oder Polenta, also eher flüssige Sachen. Appetit war verschwunden, die 5 Meter bis zur Toilette waren wie ein Ausdauerevent, es war mir mal kalt mal heiß und der Husten erschöpfte mich total.
Lungenentzündung herrsche über alle meinen Sinnen.
Antibiotikum-Zeiten 
Nach 10 Tagen Antibiotikum konnte ich sagen, es geht mir viel besser.
Noch fast taub und fast ohne Husten, aber mit einem komischen akuten Schmerz auf der rechte Seite des Körpers. Es fing in einer winzigen Stelle, wie ein Punkt. Am nächsten Tag verbreitete sich der Schmerz  und nach zwei Tage war der Schmerz über die ganze rechte Seite so stark, dass ich die Welt nicht mehr verstand. Als wären zumindest zwei Rippen gerissen, so war das Gespür. 
Schmerztabletten 
Vier Tage lang nahm ich Schmerztabletten – durch den Hausarzt beschrieben -, dann aber nicht mehr, da ich unbedingt fühlen wollte, was überhaupt noch geschieht. Die Schmerztabletten sind manchmal eine Lösung, aber nicht auf Dauer. Dich wie gelähmt zu halten ist keine Lösung, meiner Meinung nach. Man muss dem Grund nachgehen. Sonst kommt man nicht weiter und alles verschlimmert sich.
Spazierengehen statt faullenzen 
Gleichzeitig, also nach etwa 15 Tagen nach der Diagnose fing ich an, an die frische Luft  zu gehen.
Der erste Spaziergang war etwa 2 Km lang und dauerte etwa 50 Minuten! Schwer zu vergessen!
Es war mir wichtig zu sehen, zu spüren, wie die kalte Luft sich fühlt. Es war OK, viel besser als erwartet. Das ich total ermüdet und erschöpft war kehrte ich nach die zwei Km heim  und kriech mich sofort zurück ins Bett neben der Heizung.
Der Husten war wieder da, kräftig, schmerzhaft, aber nicht so viel, nicht so schwer belastend.
Fieber kam über die Nacht, aber nichts alarmierend.
   Ich ging jeden Tag zwischen 30 und 60 Minuten draußen.
   Es waren nur 18 Tagen nach der Diagnose, ich hustete seltener, die Rippenschmerzen belästigten mich, aber die Sonne schien und der Himmel war so unglaublich blau ….. so setzte ich mich am Steuer und fuhr 110 km. Langsam, vorsichtig, mit Schwierigkeiten wegen der Schmerzen, aber insgesamt eine gute Erfahrung. Am Abend kriech ich mich wieder ins Bett. 
Tempo beim Gehen ….. wann fängt man wieder an zu laufen ?! 
Also, 9.Februar angefangen, leichte Symptomen.
13.-15.Februar – die schwersten Tage.
19.-29.Februar – Antibiotikum
26.Februar – der erste Spaziergang, etwa 2 Km in 50 Minuten.
28. Februar – der 2. Spaziergang, 6,5 Km in etwa 80 Minuten.
29. Februar – kein Schritt
1.März – 8,5 km in 1 Stunde 45 Minuten
2. März – Pause
3. März – 12 km in fast 2 Stunden
4. März – 10 km in 1,5 Stunden
5. März - 11,5 km in 1 Stunde 25 Minuten
7. März – 10 km in 1 Stunde 15 Minuten
und so weiter. 
Erst am 11.März wagte ich mit dem Fahrrad durch die Gegend zu fahren, natürlich sanft und langsam und nur zehn Km mit etwa 300 m Höhenunterschied.

Lungenentzündung ist eine sehr ernste Angelegenheit, daher: 
GEDULD & Vernunft werden angesagt 
Einen Monat ist seit die ersten Symptomen vergangen. Wie oben beschrieben, ich fange langsam an. Ich weiß, mein Plan für einen Ironman Ende Juni gilt nicht mehr, aber die Gesundheit ist viel, viel wichtiger. Eine verschleppte Lungenentzündung nach dem Motto: „Es geht mir gut, ich kann es schaffen!“ schickt dich unvermeidlich letztendlich ins Krankenhaus! Und warum sollte man so was machen? Nur wegen einen Wettkampfsaison???? Neh, auf keinem Fall! Es gibt andere sehr gute und schöne Sachen, die ich inzwischen machen kann.
   Nichts ist es zufällig im Leben, denk daran! Du hast bestimmt auch andere Hobbies, Beschäftigungen oder vielleicht ist die Zeit, etwas Neues zu erleben, zu lernen usw. Denk darüber nach, echt! 
Bewegung bleibt aber wichtig, 
genauso wie der Schlaf 
   Eine Lungenentzündung schwächt sehr, raubt sehr viel Energie und kann auch sehr schmerzhaft werden, wie in meinem Fall jetzt, mit den Rippen. Die komplette Heilung wird dauern, ich schätze bis Monat Juni werde ich meine Ausdauerfähigkeit und mein  üblichen Lauftempo nicht erreichen können. Manche behaupten, sie trainieren nach zwei Wochen schon wieder, was ich als total unvernünftig empfinde oder die hatten nur eine leichte Grippe und keine Bronchitis.
   Aber ich gehe draußen jeden Tag, ich laufe langsam und segmentiert, ich passe auf um nicht zu schwitzen oder wenn doch, dann bewege ich mich nicht allzu weit, so dass ich möglichst schnell ins Haus kommen kann. Dann dusche ich sofort sehr warm bis heiß, ich trockne mich ab und lege mich für eine Weile im Bett unter die Decke. Ich esse noch nicht so viel ich sollte, aber immerhin esse ich mehr und trinke viel. Ich kehre immer wieder ins Bett zurück und manchmal schlafe ich auch tagsüber für 1 bis 3 Stunden ein. Der Schlaf bleibt noch eine wichtige Sache, der Körper braucht das anscheinend noch.
 
P.S. Achtung bei komischen Schmerzen in Brustkorb!
        Nachdem der Husten nachgelassen hat, tauchte bei mir ein starker Schmerz im Brustkorb auf der rechte Seite, Seite des entzündeten Lunge. Ich hatte das Gefühl, eine Rippe wäre gerißen .... Der Arzt verschrieb mir Schmerzentabletten, die nahm ich aber nicht, da ich irgendwie das Gefühl hatte, sie sind sinnlos. Der Schmerz war anders, nicht für Schmerztabletten geeignet, sozusagen.
Eine Woche verging, die Schmerzen ließen nicht nach. Sie wurden sogar tiefer, kräftiger, die Teetasse auf dem Tisch war mir zu schwer, gähnen schaffte ich auch nicht mehr so richtig, nachtsüber musste ich unzählige Male wegen den Schmerzen aufwachen und solche Kleinigkeiten bestückten mein täglichen Lebensverlauf. 
So ging ich wieder zum Arzt und ich sagte wieder, der Schmerz fühlt sich wie einen Rippengeriß.
Also, detailierten Röntgenaufnahmen erfolgten am nächsten Tag.
Tatsächlich:
Der langdauernden und sehr kräftigen Husten haben Folgen gehabt! 
8. Rippe gebrochen, 9.Rippe leicht zerrißen.
Was heißt das jetzt für mich?
PAUSE!! Ja, Bettruhe wäre ideal.
Kein Schwimmen, kein Laufen, möglichst kein Radfahren oder dann, wenn doch, lieber auf dem Home-Trainer, wo die Fahrt durch keine Unebenheiten strapaziert wird. Da ich keinen Platz für radeln auf meinem Home-Trainer habe ....
Na ja ..... ich bin froh, dass ich "nur einen Rippenbruch" habe und dass keine andere schlimmere Diagnose vorliegt! Noch ein sportbeschränktes Jahr wird mich schon nicht töten ...... hm .... na ja, etwas zum Trost muss mir schon helfen lassen und dass ist derzeit nur meine eigene Einstellung!
Update Juni 2016: Es waren 4 Rippen zerrißen!

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