Es gibt viele Mythen, indem wir das ganze
Leben verbringen und das Internet hat, wie jede andere Sache, mindestens 2
Facetten auch in dieser Sache, die ich hiermit anspreche: im Internet kann und
darf jeder schreiben und Informationen verbreiten. Ob sie richtig oder falsch
sind ist immer fraglich. So haben wir den Punkt erreicht – hoffentlich viele
von euch zumindest -, wenn wir ziemlich misstrauisch geworden sind und meistens
nicht mehr wissen, was oder wem wir glauben sollten. Den Ausdauerathleten sag
ich immer: „Lerne dein Körpergefühl.
Lerne es, überprüfe es und dann höre auf ihm zu, immer!“ So ist es manchmal
auch mit dem Internet. Ein „Internetgefühl“ zu kriegen ist auch möglich, aber
daran würde ich mich nicht basieren. Es geht darum, Sachen zu probieren, zu
experimentieren, Zeit sich zu nehmen und zu lassen (egal was andere sagen/meinen/von
dir verlangen/erwarten), bis die für sich individuelle Information findet. Oder
nicht. Man sammelt Informationen und am Ende kommt zu eine ganz persönliche und
individuelle Lösung für sein Problem.
Ein von den unzähligen Mythen ist allerdings
auch, dass wir im Winter Körpergewicht gewinnen. Und man denkt nicht immer an die
tatsächlichen Gründe. Was die Hobby-Sportler angeht – nicht alle, aber sehr
viele -: sie lassen nach, sie vernachlässigen die Regeln, sie senken plötzlich
und drastisch die Trainingsstunden während sie gleich so viel essen oder noch
mehr. Sie denken, Weihnachten und insgesamt die ganze Zeit angefangen mit Mitte
Dezember bis Anfang Januar, wäre doch die richtige Zeit so mal im Jahr nichts
zu machen, nur zu essen und zu trinken. Gut und schön, aber mit Folgen.
Auf der anderen Seite, sie führen unendliche
Gespräche über wie wichtig ist es, sich schlank und in Form zu halten.
Dann gibt es die Leute, die kein Sport
betreiben und seit Jahren versuchen (zumindest in Gesprächen), abzunehmen. Um
etwas klar zu stellen: sich zu bewegen ist kein Sport. Sport bedeutet
Training. Effizientes Training bedeutet allerdings einen individualisierten
Trainingsplan zu folgen. Nur so kann man die Fortschritte verstehen und
verfolgen. Und wenn diese Menschen plötzlich mit Sport anfangen und für 2-3
Wochen es auch regelmäßig treiben, beschweren sie sich, dass die Waage
zusätzliches Gewicht anzeigt, also …. Wie
kommt es, dass sie nicht abgenommen haben?! Na ja, da die Körpermuskulatur in einem neuen Prozess hineingeht, wächst sie langsam. Also zeigt die Waage mal höhere Werte, bis die zusätzlichen Fettgewebe sich verbrennen und verschwinden.
Es gibt unserer Körper. Er besteht aus …. vielen
Dinge und Sachen, aber um hier auf dieses Thema zu bleiben, das Körpergewicht kommt
aus der Körperzusammensetzung heraus. Bei manchen Menschen sind die Knochen,
die schwerer sind, bei anderen geht es um Fettgewebe (zu viel, fast nie zu wenig) und bei anderen
geht es um die Muskelmasse (wenig Fett bis zu sehr wenig). Daher ist es einmal
klar: der Startpunkt ist nicht nur die Menge und Regelmäßigkeit und Dauer des
Trainings, aber gleichzeitig auch die Ernährungsstrategie. Die Synergie
zwischen Ernährung, Training und Erholung/Regeneration macht der Unterschied im
Ganzen.
Der Körper verfügt über unendliche
Fettreserven. Fett ist eine sehr wichtige Energiequelle und Ausdauer ist ohne
Fett gar nicht möglich. Das Problem erscheint, wenn die Person Fett ansammelt
und viel zu wenig Bewegung, also Sport, treibt. Die Fettverbrennung startet im
Prinzip nach etwa 20-30 Minuten Laufen, zum Beispiel. Um Ergebnisse zu haben,
sollen die Dauer und die Intensitäten progressiv steigern und das Lebensstyl
dementsprechend so zu ändern, dass Sport Teil unserem Leben wird. Es gibt kein
anderes Rezept.
Ich sprach neulich mit einer Bekannte, eine Frau
um die 50. Sie erzählte, sie will fit und schlank sein und zeigte mir jemandem,
die fit und schlank war. Ich guckte die andere an und fragte meine Bekannte: Wie viele Kilo denkst du, dass sie wiegt? So
um die 55-60, richtig? Ja, sagte meine Bekannte, und so um die maximal 60
will ich auch sein.
Na ja, so rasch betrachtet, ist diese nicht
die optimale Denkweise. Denn wenn deine Nachbarin 55 wiegt, heißt es nicht,
dass auch du mit 55 Kg genauso „gut“ wie sie aussiehst oder dich fühlst. Jeder
ist anders, jeder hat eine ganz individuelle Körperzusammensetzung. Du –
abhängig von deiner Höhe, sagen wir 168 – 170 cm – könntest mit 55-57 Kg immer
noch nicht so fit aussehen wie die Nachbarin. Was zählt bei ihr mehr als bei
dir? Mehr Knochenmasse oder mehr Muskelmasse? Und bei dir mehr Fettgewebe als
Knochen- und Muskelmasse insgesamt?
Es sind viele Faktoren, die unserem Aussehen
und unsere körperliche Gesundheit beeinflussen: Alter, Geschlecht,
Schlafqualität und –dauer, eben Sport/Bewegung.
Einige Tipps, die ich den weiblichen bisschen
molligen Damen gebe, die mit regelmäßige Bewegung anfangen (die Empfehlungen
helfen aber jedermann, nur bei der Übergewichtigen Personen wird der Training
doch anders definiert am Anfang, für die ersten Monate):
# zähle die Kalorien nicht, verkaufe oder
verschenke deine Waage. Diese Sachen wirken nicht positiv und die meisten
wissen inzwischen schon Bescheid, aber sie können es einfach nicht loslassen.
Die Effekte nennen sich oft „steigernde Frustration“ und damit blockiert sich
den Prozess.
# Frühstücken ist wichtig, das ist wahr. Aber
die Menge macht der Unterschied. Für Athleten, die mehr Fettverbrennen wollen,
sollte einen Kaffee und eine Banane oder kleine Portion Müsli (5-7 Löffel) vor
dem morgendlichen Training reichen. Die Trainingseinheit beträgt idealerweise zwischen
50 und 75 Minuten: Laufen, Schwimmen, Radeln. Nach dem Training sollte man aber
mehr gegessen werden: noch eine Banane, einen Joghurt, auch 2 gekochte Eier
sind sehr gut. Ich mag Palatschinken sehr, zum Beispiel, so 3-4 Stück genieße
ich immer wieder. Ich persönlich bevorzuge nüchternes Training und dabei bin
ich 60 bis 90 Minuten unterwegs, danach wird es zuerst viel getrunken und
moderat gefrühstückt (1 Banane, 3-5 Pfannkuchen mit Marmelade oder 2 gekochte
Eier, 2 Scheiben selbstgemachtes Brot mit Butter und Käse bzw. Honig, evtl. Kaffee
aber nicht regelmäßig, nur nach Lust und Laune, vielleicht 2-3 Mal pro Woche).
# Bei einer Gewicht von z.B. 70 Kg, nimm im
Winter etwa 280 bis 490 Gramm Kohlenhydrate pro Tag auf, natürlich von Obst und
Gemüse (vermeide unbedingt Brot und Pasta, stattdessen kannst du Reis oder
Kartoffeln nehmen oder Vollkornbrot, lieber selbstgemacht aus Vollkornmehl,
keine Mischungen aus der Packung aber.
# Kaue es immer, aber immer, gut. Bist du
damit nicht gewöhnt, übe bei jeder Mahlzeit mindestens 36-42 Kaubewegungen bei
jedem Biss. So kommt alles als Pasta herunter, dein Magen bedankt sich
unendlich bei dir und du verfügst auch über mehr Energie, die den Magen in den
erleichterten Digestionsprozess nicht mehr benötigt.
# Esse nie in Eile, nur im Ruhe und möglichst
im Stille: kein Fernseher, kein Radio, kein Handy, kein Internet-surfing, keine
Lektüre, kein …. Nichts ….. Sei achtsam, konzentriere dich auf das Essen und
denk daran, welche Vorteile dir die gerade zugeführten Lebensmittel anbieten, warum
langsames und „detailliertes“ Kauen gut ist usw.
# esse nie, wenn du keinen Hunger hast. Viele
essen nur, weil sei Appetit auf etwas haben. Das ist im Winter strengst zu
vermeiden (das Wort „Verboten“ mag ich nicht. Nichts ist verboten, alles hängt
von jedem selbst ab!)
# vermeide nach 18-19 Uhr zu essen.
# vermeide große Portionen. Lieber klein und
öfter essen. Man kann auch 7 kleine Portionen am Tag zu sich nehmen, die Menge
macht der Unterschied.
# vermeide Alkoholkonsum. Die überflüssigen
Kalorien aus Alkohol werden Fett.
# während Training vermeide die Gels oder
andere Riegel (nur bei längere Einheiten, die über 90 Minuten dauern und diese
kommen höchstens 2-3 Mal pro Monat vor, im Winter – November – Januar zumindest,
abhängig wofür jeder sich trainiert, natürlich).
Regeneration bleibt wichtig:
# viel und gut schlafen,
# Sauna, Massage,
# Meditation/Yoga, ein anderes Hobby ausüben, die deine Aufmerksamkeit und Achtsamkeit steigert (schreiben, lesen, zeichnen, malen, nähen, backen usw.)
# viel und gut schlafen,
# Sauna, Massage,
# Meditation/Yoga, ein anderes Hobby ausüben, die deine Aufmerksamkeit und Achtsamkeit steigert (schreiben, lesen, zeichnen, malen, nähen, backen usw.)
Mentales Training (lese hier) solltest du auch nicht vernachlässigen.
Andere Themen, die für Athleten interessant sind:
# Doing the best of your off-season - for triathletes
# Long distance triathlon: off-season tipps
# The Art behind Coaching Science
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