Das Leben ist Nichts und Alles. Das Leben ist, was jeder draus macht.
Das Leben ist Ausdauertraining (Der Coach sagte: "Wenn du dein Leben als Ausdauertraining definierst, so bekommst du ein Leben, wo du Ausdauer beweisen muss, sonst hätte diese Eigenschaft für dich keinen Sinn und das Universum erschöpft nichts ohne Sinn!")
Im Ausdauertraining darf man den Körper von dem
Geist nicht trennen. Man kann diese beiden Einheiten, die sich zusammen zum
menschlichen Wesen tun, gar nicht trennen. Am Anfang machen fast alle diesen
Fehler und starten langen Strecken mit Musik in den Ohren zu laufen. Sie
behaupten, ohne Musik, ohne die externe Motivation (die eigentlich eine Störung
ist), wäre ihnen den Lauf zu langweilig und fad. Sie denken nicht, wenn sie so
was behaupten. Sie sprechen aus dem Unterbewusst und sie haben keine Ahnung,
dass sie das ganze Leben lang fast nur im Unterbewusst stecken.
Sie starten die ersten Kilometer zu laufen. Heute, morgen, nächste
Woche, nächsten Monat. Dann trifft man sie unterwegs und sieht sie an und
merkt, dass sie zwar die Ohrstöpsel dabeihaben, aber die sind nicht in den
Ohren gesteckt. Die Musik spielt, sie hören sie teilweise zu und laufen. Nach
noch einem Monat trifft man sie wieder. Diesmal keine Spur von irgendwelchen
Musikgeräten. Die Ohren sind frei, der Blick ist geradeaus gerichtet, ein
Lachen im Gesicht strahlt, die richtige Lauftechnik und den passenden Schwung
zeigen die Fortschritte. Sie antworten sogar auf „Gruß Gott!“ Meine Güte, was
ist passiert? Sind sie einmal krank geworden oder was?!
Nein, sie sind nicht krank. Sie sind nur im Bewusstsein. Sie haben es
geschafft zu verstehen. Sie haben es geschafft, sich Zeit zu nehmen, um Zeit zu
haben. Sie haben es geschafft, achtsam zu werden. Sie sind nun wahren
Ausdauerathleten – ob im Sport oder bloß „nur“ im Leben, der Unterschied ist
irrelevant. Ausdauersport als Lebensdisziplin bringt dich zu dir zurück und ab
jetzt darfst du leben, nicht nur existieren. Ab jetzt darfst du erleben,
genießen, dich nie mehr mit dir selbst in Langeweile verweilen.
Das Mentales bestimmt unser Leben, egal ob wir darüber bewusst oder
nicht bewusst sind. Es ist unmöglich, mental nicht zu handeln. Wir sind was wir
denken und haben was wir denken. Anziehungskraft und Resonanz ist ein Spiel des
Mentales in uns und dabei geht es nicht nur um Denken, aber gleichzeitig um
fühlen.
An einem Ende der Welt, wo nur wenigen Menschen anzukommen gelingt, stand
sie auf einem großen Stein. Das schweres Rucksack, den sie seit drei Wochen mit
sich durch Kälte, Öde, Nebel, Tag, Nacht, Sonnen- und Mundschein herumschleppt,
hat sie nicht runtergebracht. Hinter sich herrscht die ganze Kette des
Himalayas, alles im Weiß wie ein Hochzeitskleid. Die sechs-, sieben- und
achttauschenden verschlingen sich in einer Perfektion über den längsten
Gletscher der Erde. Sie guckt nach rechts zum PumoRi und Everest, wovon sie
gerade kommt, als einzelnen Trekker, der sich Ende Dezember durch diese Gegend
sich verspätet hat. Sie ist seit sechs Stunden unterwegs und wird
wahrscheinlich noch vier Stunden gehen. Sie geht sehr langsam, weil sie diese
Welt, dieses Erlebnis, diese Gefühle, dieses Jetzt nicht hinter sich lassen
will. Die Seele weint in die Tiefe als sie doch aufsteht, den Rücken zum
Everest dreht und ihre Reise auf dem Weg nach links verfolgt. Sie lässt hinter
sich das Unmögliche und kehrt zu die Bekannte. Auch wenn es möglich wäre, hier
für immer zu bleiben, sie würde es nicht aushalten. Sie weiß es. Aber die
Illusion, dass sie hier für die Ewigkeit ihr Glück finden würde, kommt immer
wieder. So sind wir immer oder so lassen wir uns immer von hier und dort
gehetzt, wir können uns nicht entscheiden, was wir im Grunde wollen. Weil wir
es nicht so genau wissen. Warum würde sie hier nicht aushalten? Weil sie immer
„weiter gehen“, „weiter sehen“, „weiter entdecken“ braucht, Bewegung definiert
sie. Ist das Leben für manche eine dauernde Suche oder sucht man dauernd, bis
man das Passendes findet?
Das Mentales bringt uns zurück, immer. Aus Krieg, Leid, Depressionen,
Suizidversuche, tieferen oder oberflächlicheren Traumas die zu der Reise des
Lebens gehören. Ob das Leben eine Reise ist …. Eine Reise hat immer ein Ziel,
ein Ende. Hat das Leben ein Ziel oder ein Ende oder wir haben Null Ahnung über
diese Sachen?
Das ist aber nicht alles. Nur das Mentale alleine schafft nicht. Das
Mentale ist kein Einzelgänger. Zu einem Tango gehören immer zwei. Du darfst
dich immer zum Tango einladen.
(die Fortsetzung steht im Buch und das Buch ist unterwegs zur Welt .....)
|
Künstler: Anka Berger - 2018 |